Gegen Demoverbote und Repression – Berliner Senat verbietet Demonstrationen rund um den Jahrestag der Nakba

Nakba“ ist das arabische Wort für „Katastrophe“ und wird als Synonym für die Vertreibung von 750.000 Palästinenser:innen aus ihren Dörfern und Städten bei und nach der Staatsgründung Israels (Mai 1948) benutzt, wo es auch zu Massakern kam.

Der Berliner Senat hatte schon im vergangenen Jahr palästinensische und palästina-solidarische Proteste verboten, kriminalisiert und mit Repressionen überzogen. Verbote und Repressionen richten sich gegen Palästinenser:innen, antizionistische Jüd:innen und Israelis sowie gegen eine antikoloniale Bewegung. Der Staat kriminalisiert eine ganze Solidaritätsbewegung und will dadurch unseren Protest und Widerstand gegen Siedlerkolonialismus, Apartheid und Krieg aus der Öffentlichkeit verbannen. Dies ist ein Angriff auf uns alle!

Als Antifaschist:innen stehen wir solidarisch an der Seite unserer palästinensischen Genoss:innen hier in Berlin und weltweit.

Preise runter! – Demonstration gegen Preissteigerungen im Wedding

Als offenes Netzwerk unterstützen wir die Aktionen und Proteste gegen die Preissteigerungen im Wedding. Wir werden nicht für ihre Kriege frieren, wir werden nicht für ihre Krise hungern und uns auch nicht für das Notwendigste verschulden. Wir sagen klar: Schluss mit Preisexplosion und Kürzungen. Kriegs- und Krisenprofiteure zur Kasse! Die Reichen sollen zahlen. Deswegen unterstützen wir auch die Aktionen der Stadtteilorganisierung Hände weg vom Wedding im Rahmen der Aktionen Preise Runter. Kommt mit uns am 8. Oktober auf die Straße und lasst uns gegen Krieg und Krise laut werden.

Raus aus der Armut, rauf auf die Straße am 8. Oktober 2022!
Sa. 08.10.22 | ab 13 Uhr | Demonstration | Leopoldplatz, Berlin-Wedding
So. 09.10.22 | 13-16 Uhr | Offenes Café im Kiezhaus Agnes Reinhold

Aufruf zur Demonstration gegen die Preisexplosionen:

Der Preisschock sitzt tief. Ob Tanken, Lebensmittel, Strom oder Heizen, fast alle von uns spüren die steigenden Preise täglich. Dazu steigen die Mieten unaufhörlich, während die Löhne seit Jahren sinken. Gleichzeitig verursacht die Coronapandemie und die immense Aufrüstung der Bundeswehr hohe Kosten. Wer soll das bezahlen?!

Preisexplosionen bei Waren des täglichen Bedarfes und bei unseren Mieten können wir nicht tolerieren! Es müssen jetzt radikale Maßnahmen her. Wir wollen nicht frieren, wir wollen nicht hungern und wir wollen uns nicht für das Notwendigste verschulden müssen.

Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft sind sich bisher einig: Während große Konzerne mit Milliarden unterstützt werden, bleibt für uns nur der Verzicht und die Aussicht auf eine verwüstete Natur. Die Grundversorgung wird für staatliche Gewinngarantien geopfert!

Für uns gilt: Aus der Not darf kein Profit geschlagen werden. Wir verzichten nicht auf eine warme Wohnung, gesundes Essen und eine lebenswerte Welt für die Kriege und Profite der Reichen! 

Schluss mit Verzicht, Preisexplosion und Kürzungen! Es muss jetzt alles daran gesetzt werden, die Preise für Energie, Lebensmittel, Miete und Benzin zu senken!

Was es jetzt braucht:

– Anpassung unserer Löhne an die Inflation

– Anpassung der Hartz4 Regelsätze und weg mit dem Sanktionsregime

– Streichung der Mehrwertsteuer bei Lebensmitteln

– Weg mit der „Gasumlage“

– Sofortige Umsetzung des Berliner Volksentscheids zur Enteignung und Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen vom 26. September 2021

– Öffentlicher Nahverkehr zum Nulltarif

Darüber hinaus:

– Vergesellschaftung der öffenlichen Infrastruktur und Grundversorgung

– Vergesellschaftung der Betriebe der Daseinsvorsorge wie Gesundheit, Bildung und Soziales

– Einführung einer Reichensteuer

Raus aus der Armut, rauf auf die Straße am 8. Oktober 2022!

Den Kriegsherren entgegentreten – Aktiv werden gegen Krieg und Krise

Im Vorfeld unserer Mobilisierung für Aktionen und Veranstaltungen gegen Krieg und Krise hat Hände weg vom Wedding einen kleinen Rückblick/Ausblick der Antikriegsarbeit in Wedding65 in der Themenbeilage der jungen Welt verfasst. Unsere antimilitaristische Arbeit und Aktionen als offenes Netzwerk werden auch mit besprochen. Die Beilage gibt es im Interbüro und Kiezhaus Agnes Reinhold.

Demonstration gegen Krieg!

Auf die Straße gegen Aufrüstung und den Kriegskurs der Regierung. Los geht’s am Samstag, den 3.9, um 16 Uhr auf dem Leopoldplatz. Als offenes Netzwerk unterstützen wir am 3. September die Aktion des Internationalistischen Bündnis Nordberlin.

Kommt mit uns am Samstag, den 3. September, auf die Straße und lasst uns gemeinsam gegen den Kriegskurs der Regierung demonstrieren. Treffpunkt für die gemeinsame Anreise zum Leopoldplatz: Interbüro (Genter Straße 60) um 15:30 Uhr. Kommt mit euren Freund:innen und Genoss:innen dazu! Auf der Demo findet ihr uns mit dem Transparent „Wedding gegen Krieg und Krise“

Deutschland jetzt Kriegspartei! Die Ampelkoalition rüstet auf

Die neue Ausgabe der Plumpe „Wedding für Frieden und Solidarität“ ist da. Mit dabei ein Artikel von uns als Netzwerk zur Aufrüstung der Bundeswehr. Abholbar ist die Ausgabe u.a. im Kiezhaus Agnes Reinhold oder im Interbüro. An dieser Stelle posten wir unseren Beitrag nochmal:

Mit der Lieferung schwerer Waffen und vor allem der Ausbildung ukrainischer Soldat*innen, ist die Bundesrepublik nun eine der offiziellen Kriegsparteien in der Ukraine. Selbst der wissenschaftliche Dienst des Bundestages kommt zu diesem Schluss. Für Waffenlieferungen und die Ausbildungen an schweren Geräten hat auch die Direkt-kandidatin für den Bezirk Mitte – Hanna Steinmüller, Bündnis 90/Die Grünen – gestimmt. Ihre „schwere Entscheidung“ passt hierbei in die seit Jahren klare politische Linie ihrer Partei und entspricht dem Wunsch ihrer Parteikollegin und Außenministerin Baerbock, weltweit „endlich mehr Verantwortung“ zu übernehmen. Auch militärisch, denn eine von der Bundesregierung wirtschaftlich und politisch dominierte und beherrschte EU reicht scheinbar nicht mehr aus. Die „Zeitenwende“ mit neuen Forderungen nach härteren Sanktionen gegen Russland und einer weiteren Aufrüstung der Bundeswehr kommen daher nicht erst, wie gerne erklärt, durch den Krieg in der Ukraine, sondern sind seit Langem fester Bestandteil außenpolitischer Forderungen von Grünen, SPD, FDP und CDU.

Die Ankündigung, für die Aufrüstung 100 Milliarden Euro auszugeben sowie zukünftig jährlich 2 Prozent des BIP (das entspricht ca. 71,2 Milliarden Euro) für die Bundeswehr bereitzustellen, fand im Bundestag jede Menge Beifall. Sätze wie die des Bundes-vorsitzenden der Grünen Omid Nouripour: »Wir werden immer Friedenspartei bleiben«, scheinen hier nicht wirklich zu passen, sind aber sehr ernst gemeint und zeigen, wie die Grünen gegenwärtig Friedensbeteuerung mit Kriegsbegeisterung kombinieren. Aber nicht nur die Grünen bejubeln das gigantische Aufrüstungspaket, auch Aktieninhaber*innen diverser Rüstungskonzerne können sich auf saftige Dividenden freuen. Rheinmetall geht davon aus, sein Umsatzplus im Jahr 2022 um weitere 10 Prozent, also auf insgesamt 20 Prozent zu steigern.

Nicht erst durch die zahllosen NATO-Kriege der letzten 20 Jahre sollte uns aber klar sein, dass ein einseitiges Aufrüsten Kriege nur weiter eskalieren lässt und sie in die Länge zieht. Letztendlich finden sie immer auf dem Rücken der Menschen in den Kriegsgebieten statt, die nicht in der Lage sind zu fliehen und auf dem Rücken der arbeitenden Mehrheit der Bevölkerung aller Kriegsparteien, die Teuerungen, Knappheit und Grundrechts-verschärfungen aushalten müssen. Schon jetzt ist absehbar, dass durch den Krieg in der Ukraine die Weizenpreise auf dem Weltmarkt derart steigen, dass es weltweit zu Hunger und Knappheit in armen Regionen kommen wird. Dass eine Reduzierung der deutschen Schweine- und Rindfleischproduktion um lächerliche 16 Prozent schon ausreichen würde, den Wegfall des Weizens aus der Ukraine weltweit auszugleichen, will aber wohl auch keine Grüne „Umwelt- und Friedenspartei“ wissen. Ebenfalls nimmt die Bundesregierung durch die Aufrüstung ihrer eigenen Armee sowie der Ausbildung ukrainischer Soldat*innen und die Versorgung der ukrainischen Armee eineweitere Eskalation billigend in Kauf.

Durch den Einsatz dieses „Sondervermögens“ für Krieg und Konzerne anstatt für Menschen zeigt sich, dass die Regierung soziale Probleme weder lösen kann noch will. Weder in Deutschland noch sonst wo auf der Welt. Ihre Politik agiert fernab von den Bedürfnissen der Menschen und ist von Machtbestrebungen, Profiten und Kapitalinteressen gekennzeichnet.